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Traditionelle europäische Naturheilkunde

Alle alten, traditionellen Heilsysteme beruhen auf der Beobachtung der Natur – dem Erkennen und Respektieren der natürlichen Rhythmen, Gesetzmässigkeiten und Prinzipien, im Wissen, dass der Mensch untrennbar mit der Natur verbunden ist.

Die Traditionelle europäische Naturheilkunde hat ihren Ursprung in der 4 Elementenlehre, Luft, Feuer, Erde und Wasser. In jedem von uns finden sich diese 4 Elemente in unterschiedlicher Ausprägung wieder und bilden so die Basis unseres individuellen Seins. Dieses spiegelt sich in unserem Ausdruck, in unserer Wesensart und dem äusseren Erscheinungsbild. Ohne vorher jemals mit der TEN in Berührung gekommen zu sein, sind wir doch mit deren Typologie vertraut und kennen die Begriffe Choleriker (Feuer), Melancholiker (Erde), Phlegmatiker (Wasser) und Sanguiniker (Luft).

Die angewandten Diagnose- und Therapiemethoden bauen auf dieser Elementenlehre auf und ermöglichen so eine ganzheitliche Betrachtungsweise möglicher Krankheitsursachen und Behandlungsansätzen. In der TEN betrachten wir Krankheiten nicht als isoliertes Geschehen, sondern als ein systemisches Ungleichgewicht. Die therapeutischen Massnahmen sind auf den Menschen in seiner Ganzheit ausgerichtet und bekämpfen nicht einzelne Symptome. Natürliche Heilmittel, eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und sanfte Anpassungen der Lebensführung und -haltung sind wichtige Säulen einer naturheilkundlichen Therapie. Die getroffenen Massnahmen haben zum Ziel, den Menschen wieder mit seiner ureigenen Natur in Verbindung zu bringen, damit sich sein angeborenes Potential und die Selbstheilheilungskräfte entfalten können.

Selbstheilungskräfte

Die angeborene Fähigkeit der Autoregulation

Das Bewusstsein für die Fähigkeit der Autoregulation unseres Körpers tritt viel zu oft in Vergessenheit. Würde der Körper jedoch nicht über eben diese Fähigkeit verfügen, könnte eine einfach Schnittwunde nicht verheilen.

Jedoch können die Selbstheilungskräfte durch verschiedene innere und äussere Faktoren blockieren sein. Die naturheilkundlichen Therapien setzen ihren Fokus auf die Reduktion dieser störenden Faktoren und auf die Aktivierung der autoregulativen Systeme damit die Selbstheilungskräfte wieder fliessen können.

Panta rhei

Alles fliesst

„Panta rhei“ – alles fließt. Die Formel des griechischen Philosophen Heraklit bringt den beständigen Wandel des Lebens auf den Punkt. Alles bewegt sich beständig fort und verändert sich. Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen.

Genauso ist es mit uns Menschen. Wir sind ständig inneren und äusseren Anforderung ausgesetzt, die von uns verlangen, uns auf körperlicher, emotionaler und seelischer Ebene anzupassen oder uns zu verändern. Entsprechen diese inneren und äusseren Reize nicht unseren natürlichen Veranlagungen, können wir uns für eine gewisse Zeit anpassen bzw. das daraus resultierende Ungleichgewicht kompensieren. Irgendwann kommt jedoch jeder von uns ins Stocken. Daraus resultieren Unzufriedenheit, Unwohlsein und Krankheit.

Ziel einer naturheilkundlichen Therapie ist es, wieder in den Fluss zu kommen. Dazu gehört das Anerkennen der eigenen, mitgebrachten Veranlagungen sowie eine Anpassung der inneren und äusseren Reize, entsprechend unseren physischen und psychischen Möglichkeiten. Dieser Prozess ist nicht immer einfach, aber lohnenswert. Nicht alle Schwachstellen oder Krankheiten lassen sich heilen, aber je mehr wir in unserem Flow sind, umso besser können wir damit umgehen.

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Naturheilkunde

Michèle Amacher
Ahornstrasse 10
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